Tief in Gedanken versunken packte er seine Sachen. Er wollte das Haus so zurücklassen, wie er es vorgefunden hatte. Zuletzt verstaute er die Photos auf seinem Tisch in seiner Mütze. Doch etwas wehmütig betrachtete er das Photo von Fado und sich selbst. Ilya hatte versucht, mit der Kamera die Moe in der Stadt gekauft hatte, alle Dorfbewohner zu photographieren. Sie hatten nur vorgehabt, sich gegenseitig die Arme um die Schultern zu legen und zu lächeln. Genau in dem Moment als Ilya abgedrückt hatte, hatte sich eine Ziege ins Bild gedrängt und sie beide beinahe umgestoßen. Dann sah er den zweiten Versuch des Bildes an. Die Ziege war zwar auch darauf, aber zumindest standen sie beide neben ihr, bis über beide Ohren grinsend. Link grinste nun fast so sehr wie auf der Photographie.
Seufzend steckte er die beiden Bilder zu allem anderen und blickte in den kleinen Spiegel. Er fuhr sich nachdenklich durch die Haare und verpasste sich einen Mittelscheitel. Dann wieder einen Seitenscheitel. Seine Gedanken schafften das Gesicht einer anderen Person neben seinem. Sie lächelte. Es war seine Mutter. Nun sein Vater. Salia. Zelda als Kind und nun. Malon. Ruto. Romani. Selbst Jargo.
Und schlussendlich Kafei. Das schönste Lächeln von allen. Er konnte es kaum erwarten, dieses Lächeln wieder real vor sich zu haben. Ilya. Ihr Blick wirkte traurig. Er wollte dieses Gesicht nicht sehen. Kafei sollte in diesen Spiegel zurückkehren. Doch Ilya wich nicht. Er sah noch einmal auf den Tisch herab, ob er wohl nichts vergessen hatte und setzte seine Mütze auf. Als er erneut in den Spiegel sah, um sie zurecht zu rücken, war Ilya’s Gesicht noch immer da. Misstrauisch drehte er sich langsam um. Tatsächlich stand sie da, in einen grauen Umhang gehüllt. Warum trug sie einen Umhang? Sie sah sich nur traurig um, dann wieder ihn an.
„Du verlässt uns?“, sagte sie in ihrer Sprache, Link nickte. „Du – du – willst zu ihr, oder?“
„Zelda?“
„Ja.“
„Nur um – mich – “, er überlegte, „Zu verabschieden? Heißt das so?“
„Verabschieden? Du – willst nicht bei ihr bleiben? Wohin gehst du dann?“
„Zurück.“
„Wohin?“
„Nach Hause.“, es hörte sich auch in dieser Sprache gut an. „Mein richtiges Zuhause.“
„Aber – hier ist dein Zuhause.“, er hatte es geahnt.
„Nein.“, schüttelte er den Kopf.
„Doch. Hier. Bei mir. Liebst du mich nicht mehr?“
„Ilya. Diese – Erinnerung – ist falsch.“
„Nicht du. Sag nicht du auch noch so.“, flehte sie.
„Es ist die Wahrheit.“, jammerte er.
„Du kannst mich nicht verlassen.“, sie ging näher auf ihn zu. „Bitte lass mich nicht alleine. Ich brauche dich. Ich – ich will dich.“
Verzweifelt schloss Link die Augen und griff sich ins Gesicht, als sie den Umhang abstreifte. Deshalb trug sie ihn. Ja – er hatte schon Mädchen nackt gesehen. Aber immer nur aus Versehen. Und nun, da zumindest sie es beabsichtigt hatte, war es ihm noch peinlicher.
„Bitte. Sieh mich an.“, er richtete nur den Blick rechts neben sich auf den Boden. „Es muss dir nicht peinlich sein. Mir ist es auch nicht peinlich. Oder bin ich so hässlich?“, er schüttelte nur den Kopf. „Was dann?“, sie kam noch näher und drehte sein Gesicht zu sich.
„Du hast es vergessen, oder?“
„Was?“, drängte sie.
„Ich kann nicht.“
„Was kannst du nicht? Was ist so schwer daran?“
„Ich will das nicht.“
„Was willst du nicht?“
„D-das – “, noch verzweifelter versuchte er es irgendwie anzudeuten, ohne sie berühren zu müssen.
„Das? Das – was? Das?“, sie packte seine Hände und drückte sie auf ihre Brüste. „Das? Au!“, er hatte ihr wirklich nicht weh tun wollen. „Was ist bloß los mit dir?“, fauchte sie jammernd, da er seine Hände doch etwas grob weggezogen hatte.
„Tut mir leid.“
„Ja?“
„Ich – “
„Was?“
„Ich bin schwul. Das habe ich dir schon gesagt. Aber du hast es – verdrängt. Ich bin nicht von hier. Ich bin auf – einer Insel vor Ludien geboren und aufgewachsen in Hyrule. In Termina habe ich mich – verliebt. Ich gehe nach Termina. Mein wahres Zuhause. Zu dem, den ich liebe und der auch mich liebt.“, er ging zum Umhang, hob ihn auf und legte ihn um ihre Schultern. „Bitte versteh.“, sie sah ihn für eine Weile abwesend an, nickte aber dann und ging mit gesenktem Kopf zur Tür. „Bitte – hasse mich nicht.“, sie sah noch einmal kurz um.
„Ich hasse dich nicht.“, lächelte sie. „Es tut mir leid. Das wusste ich nicht. Jetzt ergibt alles Sinn. Warum Moe gesagt hat, dass ich nicht zu dir gehen soll. Dass es mir nur weh tun würde. Mach’s gut. Und – pass auf dich auf, ja?“, Link nickte ihr ein weiteres Mal zu, bevor sie das Haus verließ.
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„Nein. Bitte bleib hier. Du hast ein Land zu regieren.“
„Bist du sicher? Ich habe so ein ungutes Gefühl.“
„Nein. Bleib. Selbst wenn, was auch immer es ist, ich bin bis jetzt noch immer mit allem klar gekommen. Ja, du hast mir oft das Leben gerettet und dafür danke ich dir. Aber ich schätze, wir haben genug vorgesorgt und wenn ich achtsamer bin, bekomme ich mein verrücktes Leben auch alleine in den Griff. Und Kafei wird da sein, weißt du?“
„Gut. Es ist deine Entscheidung. Aber sei nicht so töricht, ohne dein Schwert zu gehen.“
„Das Schwert bleibt, wo es hingehört. Ich hab es bereits in seinen Sockel gesteckt. Das war’s. Der Held legt seine Waffen nieder. Ich gehe nach Termina und dort werde ich auch bleiben. Sollte ich ein Schwert brauchen, weiß ich, wo ich eines herbekomme.“
„So ist es. Das Schwert bleibt, wo es hingehört.“, sie nahm endlich die Hände hinter dem Rücken hervor und Link sah, dass ihre ungewohnte Haltung einen Grund gehabt hatte. „Es gehört dir. Es war immer für dich bestimmt. Immer schon. Es ist ein Teil von dir. Du weißt selbst ganz gut, dass du nicht gut darin bist, deinem Schicksal zu entkommen. Bitte. Nimm es.“
Sie hatte Recht. Was auch passiert war, er war einfach immer derjenige gewesen, der alles geradebiegen hatte müssen. Und wie er bereits vor Moe zugeben hatte müssen, Schwerter waren ein Teil seines Lebens. Er konnte genausowenig ohne Schwert, wie ohne Kafei. Er verstand nun, dass wenn er mit Kafei zusammen sein wollte, er sein Schwert nicht aufgeben durfte. Sonst würde er wieder von Kafei getrennt werden. Irgendwie schienen diese beiden Teile seines Lebens miteinander verbunden zu sein.
„Wie hast du es eigentlich wieder raus bekommen?“
„Es war gar nie darin. Als Höchste der Weisen habe ich ein bisschen mehr Freiraum. Es gibt einen einfachen, kurzlebigen Zauber, der verhindert, dass sich zwei oder mehrere Dinge miteinander verbinden. Bei Kleidungsstücken ist das besonders lustig. Die blähen sich dann so wuuuuuh au- ah!“
Ihr Kichern war ihr schlagartig vergangen, da sie das Schwert auf dem Boden abgestellt hatte und gedankenlos ihr Beispiel fuchtelnd dargestellt hatte. Link hatte es zum Glück aufgefangen und warf ihr einen durchaus sehr vernichtenden Blick zu.
„Tut mir leid!“, jammerte sie. „Ich weiß ehrlich nicht, was das jetzt war. Ich schätze, ich habe eine Auszeit nötig. Und es ist ungeheuer schwer. Fast unmöglich zu tragen. Ich musste es den ganzen Weg herschleppen, weil ich mich damit nicht teleportieren konnte. Ich hoffe, das ist nur der Bann und dass es für dich wesentlich leichter ist.“
„Schwer ist es nicht wirklich. Und du hast mich überzeugt. In deinen Händen kann ich es ja anscheinend nicht lassen. Aber du weißt hoffentlich, dass ich das auch nur tue, falls Kafei irgendein Blödsinn einfällt, der uns in eine Situation bringt, in der ich irgendwas erstechen muss.“
„Ja.“, kicherte Zelda, als er das Schwert samt Scheide umband. „Auch finde ich es faszinierend, dass der Wald in nur so wenigen Jahren einen ganzen Tempel verschlingen kann.“
„Durchaus, ja. Aber er ist doch durch das Beben eingestürzt. Wie bist du überhaupt hinein und wieder heraus gekommen?“
„Zu Fuß, das habe ich doch gesagt, oder?“, ihr Blick wurde leicht sarkastisch.
„Äh – ja – also – eine Frage noch – kann es sein, dass es ursprünglich aus irgendeiner Stadt hinter einer Wolkenbank stammt?“
„Ja – “, hauchte Zelda. „Woher weißt du das? Sag nicht, wieder aus einem Traum?“
„Doch.“
„Hm. Nunja – ich habe nie bezweifelt, dass du in deinen Träumen wichtige, geheime Informationen erhältst. Dennoch. Ich verstehe noch immer nicht, wie dein Gehirn auf die Idee kommt, dass auch nur irgendjemand den Stand des Meeres anheben würde, um jemanden wie Ganondorf zu ertränken. Du musst inzwischen einen sehr großen Hass gegen ihn entwickelt haben.“
„Hass – ich mag dieses Wort ehrlich gesagt nicht.“
„Ich ebenfalls nicht. Es ist ein sehr böses Wort. Aber ich habe deinen Blick gesehen. Als du ihn erstochen hast, war das kein Glückstreffer. Du hattest nichts anderes vor, als ihn zu töten.“
„Wie lange wolltest du denn noch versuchen, ihn irgendwo hin zu bannen? Es hat nie geholfen. Beim letzten Mal hat er sogar einen der Richter vernichtet! Und am Ende hab ich ihn ja nicht getötet. Es war Zanto. Das weißt du genau so sehr wie ich.“
„Aber du hättest es, wenn er nicht noch unter Din’s ungewolltem Schutz gestanden hätte. Im Grunde hast du ihn kaltblütig ermordet.“
„Er hat uns angegriffen und ich hab mich gewehrt. Außerdem – wie viele hat er kaltblütig ermordet, beziehungsweise ermorden lassen?“
„Ich weiß. Dennoch bist du ihm durch den Wunsch, Hyrule den Frieden zu bringen, für einen kurzen Moment sehr ähnlich gewesen. Egal.“, sie schüttelte leicht den Kopf, da sie seinen Blick verstand. „Pass einfach auf dich auf, ja?“
Sie legte ihm die Hand auf die Wange. Dabei wurden ihre Augen regelrecht glasig, so verträumt starrte sie ihn an. Langsam führte er seine Hand auf ihre zu, beobachtend, wie ihre Augen sich weiteten. Seine Finger berührten ihre kaum. Trotzdem war es ein Leichtes für ihn, ihre Hand von seinem Gesicht zu lösen und nach unten von sich weg zu drängen. Er merkte, wie sie etwas enttäuscht, leicht die Schultern sinken ließ. Er ging einen Schritt auf Zelda zu und umarmte sie, jedoch rein aus Prinzip.
„Das mach ich. Aber so sehr du es auch versuchtst, du kannst mich nicht umpolen. Du hast einen Platz in meinem Herzen, aber er ist von anderer Natur. Versteh das doch.“
Ohne sie noch loszulassen, sah er ihr direkt in die Augen. Zelda nickte nur beklemmt. Dann stieg er auf und ritt von dannen, nicht ohne ein letztes Lächeln zurück auf die besorgte Prinzessin.
Inzwischen kannte er den Weg durch die Wälder. Wissend, dass er, wenn auch ohne Argwohn, beobachtet wurde, durchquerte er sie dennoch in vollem Galopp und wurde erst wieder langsamer, als er an den Eingang zu den Alten Wegen kam. Beim Abstieg in den Schacht musste er von Epona herunter, um dem Pferd einen sichereren Tritt zu ermöglichen. Binnen kürzester Zeit war er bei den großen Bäumen angelangt. Dort überkam ihn zum ersten Mal ein wirklich mulmiges Gefühl. Hatte Zelda Recht? Hatte auch sein Herz nicht nur geschmerzt, weil er von Kafei getrennt war? Die Stege wirkten, als wäre seit seinem letzten Besuch niemand mehr hier gewesen, um sie zu warten. Schon etwas bedachter geleitete er Epona hinüber und durchschritt das Tor zum Uhrturm.
Stille. Nur das Pfeifen des Windes weiter oben und das Herabtropfen der Feuchtigkeit. Das Wasserrad lag aus der Verankerung gerissen da. Das musste nichts bedeuten. Bestimmt war nur die Achse morsch geworden und momentan alle Handwerker zu beschäftigt, um sich darum zu kümmern. Trotzdem vorsichtiger, führte er sein Ross nach oben. Bevor er sich allerdings zur Tür wenden konnte, wurde Epona unruhig. Auch vernahm er ein Geräusch von draußen. Irgendwie kam es ihm bekannt vor, aber er war sich nicht ganz sicher. Vermutlich spielten ihm die eigenen Erinnerungen einen Streich.
Dann sah er etwas in der Ecke liegen. Es war ein großer Sack. Langsam zog er sein Pferd darauf zu, ließ es aber kurz davor stehen, als er erkannte, was neben dem Sack lag.
Zuerst dachte er, dass der Maskenhändler schlief. Doch so sah kein Schlafender aus. Er erinnerte eher an einen Untoten. In seinen Händen hielt er ein Buch. Zögerlich näherte Link sich ihm, doch er wachte nicht auf. Er musste durch die Feuchtigkeit regelrecht konserviert worden sein. Ein Knoten bildete sich in Link’s Magen und wanderte zu seiner Kehle hoch. Was war geschehen? Noch vorsichtiger kniete sich Link zu ihm und nahm ihm das Buch aus der Hand. Es war eine Art Tagebuch. Da er die Schriftzeichen nicht lesen konnte, durchblätterte er es kurz, in der Hoffnung, etwas Brauchbares zu finden. Weiter hinten stieß er auf mehrere, merkwürdige Einträge in Hylianisch.
Wenn du das hier lesen solltest, bin ich wahrscheinlich tot. Ich schreibe ab hier nicht in der Sprache meines Volkes, da du sie wahrscheinlich nicht verstehen wirst, aber es ist wichtig, dass du weißt, was passiert ist.
Ich weiß nicht wer oder was sie sind, doch sie sind hier. Auch weiß ich nicht, woher sie stammen. Sie waren plötzlich da. Kafei hat gut getan, Link nach Ordon zu schicken. Der Junge hätte diese Invasion vermutlich nicht überlebt. Kafei hat mir gesagt, dass einer von denen ihn während der Eröffnung des Karnevals attackiert hat. Auch hat er gemeint, dass er gewarnt worden sei, dass etwas im Gange wäre. Vermutlich war das Schicken dieses einen Wesens ein Versuch gewesen. Oder eine Warnung, ich kann es nur vermuten.
Es ist jetzt fast ein Jahr her, seit Link nach Ordon gegangen ist. Ich wüsste zu gerne, wie es ihm geht, aber ich fürchte, ich werde es nie erfahren. Es sind so viele. Ich weiß nicht, was draußen vor sich geht. Kafei wollte, dass wir in den Turm fliehen, aber nicht in die Alten Wege, da wir in Hyrule noch weniger Chancen hätten. Ich bin der Einzige, der es geschafft hat. Die Uhr ist hinter mir heruntergekracht und hat die Tür versperrt. Ich kann nicht raus. Schreie – überall von draußen tönen Schreie herein – Kinder weinen – das wilde Gekreisch dieser Kreaturen. Ich höre, wie Kafei Befehle gibt, die Stadt zu räumen. Ein Pfiff in all dem Lärm.
Ich höre Klappern und Klackern. Es müssen Pferde sein. Unzählige. Er hat sie gerufen. Kafei’s Stimme hallt über alle hinweg, nur auf die Pferde zu steigen, da sie ihren Weg kennen. Auch ich kenne ihren Weg. Aber ich kann nicht hinaus. Auch kann ich mich nicht teleportieren. Eines dieser Wesen hat mich verwundet und ich fühle mich zu schwach. Der Lärm entfernt sich mit den Hufen. Ich hoffe, sie schaffen es rechtzeitig. Ich weiß, dass er zurückkommen wird, um mich zu holen.
Sie sind wieder da. Anscheinend lassen sie sich in der Stadt nieder. Ich befürchte das Schlimmste. Hoffentlich hat Kafei viele retten können. Ikana ist groß und fruchtbar und durch einen Bann gegen Eindringlinge geschützt. Die Barriere hält zwar nicht lange, aber wenn er schnell genug ist, die Siegel in den Türmen zu aktivieren, sind sie sicher. Taya klettert schon genau so gut wie er. Ich denke, sie können es schaffen, die Siegel sogar gleichzeitig zu aktivieren. Dann wären sie vollkommen in Sicherheit.
Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin. Sie sind noch immer in der Stadt. Ab und an höre ich sie. Kafei ist nicht zurückgekommen. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Nicht, dass ich nur Angst habe, hier zu verhungern; er hat es nicht verdient, so jung zu sterben. Mein Proviant wird knapp, aber ich habe hier zumindest genügend Wasser. Ich wage es nicht, die Alten Wege zu betreten. Meine Wunde will und will nicht heilen.
Mein Proviant ist aus und das Wasser ist schon so abgestanden, dass es grauenvoll schmeckt. Ich habe Hunger. Kafei ist noch nicht gekommen. Hinaus kann ich auch noch nicht. Stattdessen habe ich etwas im Turm entdeckt. Ein blanker Stein. Ich konnte verblasste, seltsamen Zeichen erkennen. Sie sind im Kreis angeordnet. Davor steht ein alter Spiegel. Er ist zerbrochen. Vermutlich, als die Uhr gefallen ist. Es scheint mir ein Portal zu sein. Aber ich fühle, dass man es ohne den Spiegel nicht öffnen kann. Wenn es wirklich ein Portal ist, befürchte ich, dass sie dort heraus gekommen sind. Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalten werde.
Ich bin am Ende. Kein Zeichen von Kafei. Ich denke, ich werde schlafen. Ob ich wieder aufwache, weiß ich nicht.
Sie waren also nicht nur in Hyrule eingefallen. Ja, mehr als ein Jahr war vergangen, seit Kafei ihn angefleht hatte, nach Ordon zu gehen und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Und was hatte es ihm genutzt? Genau ein Jahr lang hatte er versucht, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, alles geleugnet was damit in Verbindung gebracht werden hätte können. Wofür? Dass er ins Zwielicht gezogen und von der verrücktesten Prinzessin herumkommandiert worden war, um sich anschließend in einer Neuauflage seiner alten Kleidung wiederzufinden und zusammen mit Navi und Midna wieder seinem Schicksal hinterherzulaufen?
Ehrlich, schon langsam reichte es ihm. Die Zeit mit Kafei und das eine Jahr in Ordon waren das einzige Leben, das er bis jetzt gehabt hatte. Ja, er hatte kein Problem damit, ein Held zu sein. Es machte ihm durchaus nichts aus, ständig Hyrule und andere Länder zu retten. Sie waren es wert, doch hatte er es auch satt. Er vermisste Kafei. Vor allem nach der Geschichte mit Zanto. Zumindest war Ganondorf endgültig tot. Das Zwielicht war wieder, wo es hingehörte. Und jetzt? Er hatte keine Ahnung, was inzwischen aus Termina geworden war. Das Tor, durch das Midna gekommen war, war zerstört. Trotzdem waren diese Biester noch hier. Zumindest würden sie nicht mehr zurückkommen, wenn er sie erledigte.
Allerdings würde er es Zelda sagen müssen. Oder doch nicht? Zelda hatte andere Dinge zu tun. Sie musste ein geplagtes Land regieren und erneut aufbauen. Und seine Neugierde war größer als der Drang, sie mit Sorgen zu beladen. Warum war alles so kompliziert? Konnte er denn nicht einfach nur durch dieses Tor gehen, zum Rathaus rennen, alle Türen aufreißen und in Kafei’s Arme fallen? Warum mussten jetzt auch hier noch Monster dazwischen stehen? Zuerst wollte er das Tagebuch wieder zurücklegen, doch dann verstaute er es in seiner Mütze. Wenn Kafei noch lebte, und er hatte das Gefühl, dass er noch am Leben war, würde er ihm die anderen Einträge übersetzen können.
Also stand er auf, ging zur leicht schief eingedrückten Tür, welche zudem von gefallenen Steinblöcken versperrt wurde und versuchte, sie frei zu bekommen. Etwas musste sich draußen verändert haben, denn sie bewegte sich, wenn auch nur gerade so weit, dass er hinausschlüpfen konnte. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er stärker war als der Maskenhändler.
Die Stadt war tot. Mehrere, noch bekleidete Skelette lagen auf dem Südplatz. Der Himmel war wolkenverhangen. Es herrschte eine erdrückende Stille. Er wusste nicht wie, aber irgendwie schaffte er es, die Tür so weit frei zu legen, dass er Epona herausholen konnte. Kaum hatte das Pferd aber den Platz betreten, wich es ängstlich wieder zurück hinein. Link spürte etwas hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, dass es eine ganze Ansammlung war.
Er holte seinen Bogen und Lichtpfeile, die er von Zelda bekommen hatte, gerade noch rechtzeitig hervor, um zwei von ihnen zu betäuben. Die anderen griffen an. Er wollte in den Turm zurück, doch eines sprang ihm in den Weg und drückte die Tür zu. Er war umzingelt. Sie kreisten ihn ausweglos ein. Als er den nächsten Pfeil schoss, stürmten sie alle gleichzeitig auf ihn zu. Das war’s. Wäre er doch nicht so stur gewesen und hätte Zelda mitgenommen. Er konnte zwar noch sein Schwert ziehen, aber es waren wesentlich mehr, als er gewohnt war.
Plötzlich schliffen sie zusammen, rissen die Köpfe in Richtung Südtor und suchten kreischend das Weite. Es war eine unheimliche Gestalt, ein schönes Stück kleiner als er selbst, zur Gänze in einen schwarzen Umhang gehüllt. Langsam schritt der Unbekannte auf Link zu. Dieser wandte sich ihm entgegen, das Schwert bereit, doch der Verhüllte hob die Hand.
„Nicht. Ich werde dir nichts tun.“, Link kam seine Stimme überaus bekannt vor, doch wusste er momentan nicht, wo er sie zuordnen sollte. „Was man von ihnen nicht behaupten kann.“, er senkte die Hand wieder und versteckte sie unter seinem Umhang. „Sie fürchten mich. Zu tief bin ich gefallen. Zwar habe ich eine zweite Chance erhalten, doch die alten Schatten ruhen noch immer tief in mir. Sie verhindern auch, dass ich mehr gegen diese Wesen ausrichten kann, als nur Respekt. Ja, sie weichen vor mir zurück. Doch das macht mich noch lange nicht fähig, sie zu beherrschen oder gar zu vernichten. Zu tief ruhen die Schatten, als dass ich des Lichts mächtig wäre. Auch reichen meine Künste mit materiellen Waffen nicht aus, um sie zu erschlagen. Da sie, wie du vielleicht auch schon vorher gewusst hast, im Rudel angreifen, wäre es zwecklos.
Ja, ich habe mich geändert. Dennoch kann ich Termina nicht helfen. Termina, Link, ist so gut wie gefallen. Diejenigen, die noch übrig sind, konnten durch die Erneuerung alter Zauber Schutz finden. Verstecken ist aber keine Lösung, auch wenn sie überleben und die Zukunft ihrer Völker vielleicht sogar sichern könnten. Du kommst spät. Für viele, zu spät. Aber es gibt noch Hoffnung – wenn alle zusammen halten und die, die zwischen Licht und Finsternis gefangen sind, von ihrer Qual erlösen können. Wenn sie Frieden finden, findet auch Termina Frieden.
Midna war der Meinung, das Tor, durch das sie gekommen ist, wäre nicht groß genug, da der Spiegel und der Stein eine achtlose Kopie waren. Deshalb hat sie es nach ihrer Warnung vor dem größeren Portal erhalten, falls dieses zerstört werden sollte, bevor sie zurückkehren konnte. Nein, es war nicht groß, nicht stabil, aber groß und stabil genug, um Termina zu vernichten.
Ich bitte dich nicht, mir zu vertrauen. Ich bitte dich nur, mir zu glauben, dass ich nichts mit der Auslöschung Terminas zu tun habe. Es wurde mir von den Göttinnen aufgetragen, Termina beizustehen – ich habe versagt. Deine Hilfe kommt spät, aber soll sie nicht vergebens sein. Auch weiß ich, dass man dir für deine Verspätung verzeihen wird, da du keine Wahl hattest. Zwar haben wir uns in den letzten Monaten formiert und Kräfte gesammelt, trotzdem brauchen wir dich hier. Und vor allem – der König braucht dich hier.“
Termina hatte einen König – aber welcher König? Welchen Volkes? Welche Völker waren übrig? Er beschloss, auf die Antwort zu warten.
„Glaubst du mir?“
„Angesichts dessen, was ich gesehen habe, muss ich wohl.“, Link steckte den Bogen zurück in die Mütze und das Schwert in die Scheide.
„Danke.“
Der Unbekannte streifte seine Kapuze zurück und offenbarte sich als junger Mann, den Link tatsächlich nur zu gut kannte. Er stand in seiner annähernd hylianischen Form, in voller; wenn auch noch immer nicht wirklich enormer; Größe vor ihm, die Verzweiflung in den flehenden Blick geschrieben. An seinem Aussehen hatte sich nichts geändert. Die zartlila Haut – das eine sichtbare, linke rote Auge mit dem selben Mal darunter – die langen spitzen Ohren – die langen, glatten aber dicken, aufgebauschten Haare in der selben Farbe wie die Haut – ja nicht einmal seinen Haarschnitt hatte er verändert. Allerdings wirkte er nun nicht mehr wie ein Halbwüchsiger, schon eher ein junger Erwachsener, vom Alter zwischen Link und Kafei.
„Vaati?“
„Lass uns von hier verschwinden, bevor sie es sich anders überlegen und sich auch in meine Nähe wagen.“
Er streckte Link seine rechte Hand einladend entgegen, behielt aber seinen Gesichtsausdruck bei. Zaghaft nahm Link an und spürte die leichte Wärme, als sich Vaati’s lange, zierliche Finger um die seinen schlossen. Mit einem vielsagenden Blick drängte er Link, der momentan etwas zu sehr auf Vaati’s krallenartige Fingernägel fixiert war, zu etwas, von dem er sich nicht sicher war, es richtig verstanden zu haben. Dennoch vervollständigte er den Griff. Ein Lächeln legte sich auf Vaati’s Lippen. Es war ein Lächeln, das er bei ihm noch nie gesehen hatte: Dankbarkeit.
„Es wäre sinnlos, uns von hier weg zu teleportieren. So kann ich nicht durch den Bann. Auch habe ich einmal versucht, ein Pferd mitzunehmen. Du willst nicht wissen, was mit ihm passiert ist. Wenn du erlaubst, sitze ich vorne.“
Link wusste noch immer nicht ganz, was er davon halten sollte. Er konnte sich vorstellen, was passieren würde, wenn jemand wie Vaati versuchte, Tiere zu teleportieren. Der Gedanke alleine drehte ihm schon den Magen um. Und ihn nun auch noch Epona reiten zu lassen? Aber es war vermutlich besser so. Vor ihm würden die Schattenbiester zurückweichen. Er öffnete die Tür und lockte sein Pferd, das sich etwas sträubte, mit dem billigsten Trick aller Zeiten aus dem Uhrturm: Karotten. Dann trat allerdings Vaati vor und Epona machte kehrt. Der Magier hob seine Hände und redete in seiner Muttersprache auf sie ein. Link verstand kein Wort, doch es klang irgendwie beruhigend. Schritt für Schritt kam Epona auf ihn zu, wenn auch etwas misstrauisch. Als er sie bei sich hatte, streichelte er sanft ihren Kopf. Er hörte erst auf, auf mit ihr zu sprechen, als er sich beschwingt auf ihren Rücken zog, ohne Steigbügel oder Zügel zu benützen.
Er reichte Link erneut die Hand und half ihm hinauf. Dieser wusste nicht recht, wo er sich nun festhalten sollte. Vaati bemerkte das, packte Link’s Arme und legte sie provokant um seine eigene Taille. Dann griff er nach den Zügel und Epona raste so schnell sie konnte aus der Stadt.
Es war ein ungewöhnlicher Ritt. Link hatte noch nie hinten gesessen, schon gar nicht außerhalb des Sattels, wenn einer vorhanden war. Sich an den Hüften von einem anderen Mann als Kafei festzuhalten, wirkte absurd, erst recht wenn man bedachte, was Vaati getan hatte. Eines jedoch verblüffte ihn. Epona’s Rücken war noch nie so ruhig und ausgeglichen gewesen. Vaati verstand offenbar mehr vom Reiten als Link selbst, der versuchte, den peitschenden Haaren des anderen Mannes auszuweichen, obwohl es gar nicht nötig war, da sie ihm eigenartigerweise von selbst auswichen.
Die Ebenen waren kahl. Das Grün war nicht mehr als Grün zu bezeichnen. Link verglich es mit seiner eigenen Kleidung und befand es eher schon für ein totes Graubraun mit einem Hauch einstigen Grüns. Wohin er auch sah, die verfluchten Twili waren zahlreicher, als man es sich vorstellen konnte. Trotzdem machten sie leicht ängstlich Platz. Sie ritten auf dem kürzesten Weg nach Ikana. Nicht einmal die Zäune mussten sie überspringen, da sie größtenteils zusammengebrochen waren. Vor der Felswand bremsten sie ab und wurden sofort eingekreist, wenn auch in großem Abstand.
Link sah nach oben und bemerkte erstmals eine gelb schimmernde, durchsichtige Wand, die sich canyoneinwärts in einer gigantischen Kuppel verlor. Eine verhüllte Person trat an den Rand, sicher hinter dem magischen Schutzschild. Der Maskierte streckte seine Arme aus. Doch anstatt Stein aus der Wand zu reißen, strömten Lichtfäden aus seinen Handflächen. Die zarten Strähnen flogen durch das Schutzschild und bildeten einen gewundenen, gleichmäßig ansteigenden Pfad nach oben. Link verstand, dass sie nur so ohne Verfolger hinaufgelangen konnten. Als sie aber den Pfad betraten, war es aus mit der Stille.
Vaati musste Epona ordentlich hinaufjagen, denn die Kreaturen liefen ihnen über die Wände nach und schnappten nach ihnen. Link zog sein Schwert und schlug ihnen entgegen. Gerade noch rechtzeitig konnten sie ein entstandenes Tor passieren, bevor ihnen eines der Wesen folgte. Epona war regelrecht verstört, aber Vaati tröstete sie durch Streicheleinheiten. Etwas genervt saß Link nach hinten ab. Viel weiter kam er nicht.
Ruckartig drehten ihn zwei Hände herum und zogen ihn in den Kuss, den er über ein Jahr lang mehr als alles andere vermisst hatte. Beide vergaßen von einem Moment zum anderen alles um sich, selbst Vaati’s stierenden Blick. Link spürte, wie ihm die Mütze vom Kopf geschoben wurde und achtlos zu Boden fiel, dann Kafei’s Hand durch seine Haare wühlend. Er konnte nicht anders und musste es ihm einfach nachmachen, so sehr hatte er das Bedürfnis, jede noch so kleine Hautschuppe von Kafei zu berühren. Er streifte ihm die Kapuze ab und spürte etwas Metallenes sowie irgendwelche Kettchen, ignorierte das aber vorerst.
„Geht’s noch?“, raunte Vaati hinter ihnen, noch immer hoch zu Ross.
„Ach halt die Klappe.“, stöhnte Kafei zurück, ohne ihre Lippen ganz zu trennen.
„Schön, ich muss ein Pferd versorgen, wenn es euch nichts ausmacht.“, er bekam keine Antwort. „Tz.“, schüttelte er den Kopf und ritt in gemächlichem Schritttempo in den Canyon hinein, während Kafei Link in eine wohlig warme Umarmung zog.
„Willkommen zuhause.“
Vaati musste das gehört haben. Kafei sah in seine Richtung, als er Epona zum Stillstand brachte, einen Moment wartete und wieder umdrehte. Die beiden anderen Männer ließen etwas voneinander ab und warfen ihm fragende Blicke zu, lösten ihre Umarmung aber nicht ganz. Link war verwirrt. In Vaati’s Gesichtsausdruck lag eine Mischung zwischen Wut und Enttäuschung, als er Kafei ansah.
„Was ist los?“
„Ich meine – ja. Es war zu erwarten. Aber du hättest zumindest – “
„Was?“
„Ach vergiss es.“, zischte Vaati und Link erkannte den Blick. „Du hast es ja nicht einmal gemerkt, oder?“, es war der selbe Blick, den ihm Romani immer zugeworfen hatte, wenn er ihr ausgewichen war.
„Was ist los?“, drängte Kafei und ließ die Arme streichelnd sinken.
„Vergiss es, ja?“, er drehte erneut um, doch Kafei stapfte ihm hinterher, hielt Epona an und schwang sich vor Vaati auf sie.
„Sag mir bitte, was los ist.“
„Wie blind bist du eigentlich?“, wütete Vaati und gab Link somit die Bestätigung.
„Ähm – “, bemerkte er und stemmte interessiert die Hände in die Hüften. „Wenn ihr schon streiten müsst, könntet ihr das bitte nicht auf meinem Pferd tun?“
Kafei rutschte wieder herunter, ließ Vaati aber nicht aus den Augen. Dieser rümpfte die Nase, warf das linke Bein vornüber, sprang grazil herab und kam auf Link zu. Plötzlich nahm er dessen Gesicht in die Hände und starrte ihn zwei Sekunden lang an. Als er sprach, sah Link zum ersten Mal seine spitzen Eckzähne.
„Vergib mir.“, flüsterte er ihm zu und zog ihn ohne weitere Vorwarnung in einen tiefen, fordernden Kuss.
„Was zum – “, kam es von Kafei im selben Moment als von Link, der versuchte, sich loszureißen und es auch schaffte.
„Na?“, fauchte Vaati zu Kafei und ließ Link los. „Wie fühlt sich das an?“, wütend marschierte er davon, weiter in den Canyon hinein, die bohrenden Blicke der beiden anderen ignorierend.
„Ich dachte, du hättest dich geändert?“, brachte Link ihn zum Halt, Vaati drehte sich nur fragend zu ihm um.
„Es tut mir leid, ja?“
„Das hab verstanden und nehme es zur Kenntnis. Aber das hab ich nicht gemeint. Fragen kann man nicht beantworten, oder? Man muss die Antwort verschlüsselt und zum Leidwesen anderer demonstrieren, oder? Wie in alten Zeiten, nicht?“, Vaati schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. „Ein einfaches `Ich liebe dich, Kafei´ hätte es auch getan.“
„Und ich bin nicht blind.“, sagte letzterer. „Nach allem was du getan hast, hab ich mich leider nicht getraut, dir eine Absage zu verpassen. Vor allem, da du selbst immer wieder erwähnst, wie sehr du leider noch zur Überreaktion neigst. Gerade eben hast du es bewiesen. Ich weiß, es muss schwer für dich sein. Zum ersten Mal empfindest du so etwas wie Liebe, triffst aber auf Ablehnung. Glaub mir. Ich weiß, wie ich reagiert hätte.“
„Ach?“
„Zuerst hätte ich mich tagelang eingesperrt, ab und an randaliert, mich zugesoffen und dann noch mehr randaliert.“, dieses Geständnis schlug bei Link etwas härter ein, als er es sich erklären konnte. „Ich liebe Anju. Ich liebe sie schon seit langer Zeit. Als ihre Mutter es rausbekommen hat, war ich kurz davor, mich umzubringen. Diese Frau hat mich krank gemacht. Und ich bin froh, dass ich mich dann doch noch soweit beherrschen konnte, weder mich noch sie zu töten. Aber gut. Das ist Anidja. Sie hat das Talent dazu. Ich bin nicht von Grund auf schlecht, aber ich neige genauso wie du zur Überreaktion.“
„Was du nicht sagst.“, diesmal war Link es, der dazwischenflüsterte.
„Mit dem Unterschied, dass es dich schon einmal so weit in den Wahnsinn getrieben hat, dass du deswegen gemordet hast. Und zwar kaltblütig. Auch, wenn du dich geändert hast. Du sagst selbst immer, dass du es nicht ganz los wirst. Du kämpfst an unserer Seite, nicht gegen uns. Mach das auch dem Monster in dir klar. Ich hab dich wirklich gern. Du bedeutest mir inzwischen wahnsinnig viel. Aber ich liebe dich nicht in der Art wie du mich. Verstehst du das?“, Vaati nickte niedergeschlagen. „Danke.“, Kafei ging zu ihm und schloss ihn freundschaftlich in die Arme. „Ich will auch, dass du deine zweite Chance nutzen kannst. Ich vertraue auf das Gute in dir. Aber ich kann dir nicht geben, wonach sich dein Herz sehnt.“
Er löste die Umarmung und Link sah eine Träne aus Vaati’s unverdecktem Auge kullern. Kafei bemerkte sie, wischte sie weg und gab ihm anschließend einen sanften Kuss auf die Wange. Irgendwie fand Link die Szene ergreifend. Vaati hatte immer schon für seine Anerkennung gekämpft. Seine Verzweiflung hatte ihn zu einem Tyrann gemacht. Doch nun, da er wieder von vorne anfangen durfte, wurde er von seinen Gefühlen so überwältigt, dass sie ihn regelrecht überforderten. Link verstand dies als Zeichen, dass Vaati nie wirklich Liebe erfahren und sie deshalb auch nicht wirklich gekannt, geschweige denn akzeptiert hatte. Sein Neid auf diejenigen, die derartiger Gefühle mächtig waren, hatte ihn in die Raserei getrieben. Und nun, da er endlich selbst dieses ureigenste, seltsamste, widersprüchlichste Empfinden in sich trug, verdrehte es ihm so sehr den Kopf, dass er nicht mehr klar denken konnte.
„Und bitte denk nicht, ich hätte dich nur benutzt, um Link sicher in meine Arme zu holen. Ich habe dich gebeten zu gehen, weil die Chance, dass du bei so was draufgehst, um ein Vielfaches geringer ist, als bei allen anderen. Ich wäre selbst gegangen, wenn ich nicht wüsste, dass ich noch immer viel zu anfällig bin.“
„Ach ja.“, fiel Link ein, er hob seine Mütze hoch, setzte sie wieder auf und ging zu ihnen. „Woher wusstest du, dass ich komme?“
„Frag nicht nach Dingen, die du weißt.“, lächelte Kafei nur.
Link stellte sich nah an ihn und besah sich erst jetzt das filigrane, aber nicht protzende, goldene Diadem auf seiner Stirn, das seitlich unter seinen Haaren verschwand. In der Mitte fasste es einen größeren, kreisrunden, roten, durchsichtigen Cabochon. Er erkannte das Symbol aus dem Felsenturm Tempel. Seine Formen setzten sich nach außen kurz aus Draht fort. Hinter Kafei’s Ohren verließ es die Haare wieder. Die Seiten des Diadems bestanden aus größeren Ösen in der selben Drahtstärke. Link machte einen Schritt um Kafei herum. An jeder der Hinterseiten waren drei in Schlaufenform herabhängende, feine, goldene Kettchen angebracht, die zur Mitte des Hinterkopfs hin länger wurden. Die letzten vereinigten sich unten am Tropfen des Shiekah-Symbols, das ebenfalls einen roten Cabochon fasste und zu dessen Seiten die selben zwei tropfenartigen Drahtgebilde waren wie am Vorderteil.
„Du hast dich tatsächlich entschieden, König zu werden?“, fragte Link.
„Sagen wir, die Lage hat mich dazu gezwungen, die Entscheidung meiner Völker anzunehmen. Sie wollten es so. Nicht nur die Shiekah. Falls es dich interessiert, an diesem Diadem bin ich trotzdem nicht als König zu erkennen. Der Königsschmuck ist mir zu schwer und immer und überall, außer wenn man ruhig sitzt, umständlich. Anju’s Diadem ist praktischer. So nach dem Prinzip, eine Königin ist ein empfindliches Wesen. Ein empfindliches Wesen, das mit Säbeln Karotten hackt, damit sie der fünfjährige Prinz kochen kann, bevor die siebenjährige Prinzessin sie über alle Felsen verteilt. Es ist das Diadem meiner Mutter. Sie hatte anscheinend haargenau den selben Stirnumfang und auch die selbe Kopfform wie ich.“
„Du trägst also noch immer Frauenschmuck?“, konnte Link es sich nicht verkneifen und kassierte einen Finger, der gegen seine Wange geschnalzt wurde. „T’schuldige.“, kicherte er hinzu.
„Ja, du hast Recht. Aber hierbei geht es nicht um meine Vorlieben, wie du hoffentlich weißt. Ich hab was für dich.“, er griff in seinem Nacken unter die Haare, zog etwas unter seiner Kleidung hervor und legte es Link um. „Und lach nicht. Es hat mich fast erschlagen. Die Himmelswesen haben echt einen schlechten Humor.“, es war das Medaillon, das Link zu seinem Geburtstag von Dotour bekommen hatte.
„Danke.“, Link versuchte wirklich angestrengt, nicht zu lachen, dennoch platzte es aus ihm heraus und er bekam einen leichten Schlag auf den Kopf. „Du liebst es, mich zu peinigen, oder?“
„Idiot. Ich hab nachgesehen. Es ist noch alles drin.“
„Meine Haare hast du nicht wiederbekommen, oder?“, Kafei zögerte ob Link’s ernstem Blick.
„Bitte? Du hast sie echt nicht mehr alle.“
„T’schuldige. Lass mich spielen.“
„Ja, ja. Die Art von Spielchen darfst du lassen. Bei anderen hätte ich nichts – “
„Hör ich da einen Hylianer sprechen?“
„Muss wohl so sein.“
Zwei vermummte Gestalten sprangen von den hohen Felsen herab. Eine davon landete etwas wackelig und musste von der anderen aufgefangen werden, damit sie nicht umfiel.
„Oha!“, kicherte Anju und entfernte die Verhüllung von ihrem Kopf, den ein prunkvolleres, dunkles Diadem mit goldgelben Steinen zierte. „Ich sollte wohl mehr üben.“
„Und ob du das solltest.“, lachte Rim und befreite sich ebenfalls.
„Äh – ja – das hab ich mich auch schon lange gefragt. Ist das so üblich, dass Shiekah solche Auftritte machen?“
„Nun ja – “, überlegte Kafei.
„Ich bin keine, also darf ich stolpern.“, grinste Anju, trippelte auf Link zu und knuddelte ihn zu seinem amüsierten Unwohl durch. „Ich freu mich so wahnsinnig, dich zu sehen.“, noch schneller ließ sie ihn wieder los, damit ihn auch Rim drücken konnte, der ihm kameradschaftlich auf den Rücken klopfte.
„Na? Wieder alles im Lot in Hyrule?“
„Ja. Einigermaßen. Was ist hier los? Warum sind die Schattenbiester noch hier?“
„Wir wissen es nicht.“, sagte Kafei. „Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Spiegel zerstört wurde. Töten können wir sie nicht wirklich. Ein paar konnten wir erledigen. Sie sind ins Zwielicht zurückgekehrt. Aber ich vermute, wir hatten nur Glück. Wir müssen sie in den Gruppen töten, in denen sie herausgekommen sind. Das ist so gut wie unmöglich, da sie erstens alle gleich aussehen und zweitens, sich sofort vermischt haben. Viele von uns sind gestorben. Viel zu viele.“, Anju’s Lächeln verschwand. „Triri ist ihrem Alter erlegen. Sorrei hat den zweiten der bisher vier Angriffsversuche gegen die Kreaturen nicht überlebt. Romani ist noch immer verletzt und erholt sich nur langsam. Zumindest hat sie jemanden, der Tag und Nacht Wache hält.“
„Ydin’s Sohn?“, warf Link ein.
„Ja. Woher weißt du das?“
„Nur so eine Vermutung. Wie heißt er eigentlich?“
„Sehr schwer zu merken. Franin.“, kicherte Kafei kurz.
„Äh – ja. Ich denke, ich sollte mich bei ihm bedanken.“
„Vielleicht, ja. Jedenfalls, seine Eltern sind auch ziemlich mitgenommen. Äußerlich sind sie fast um zehn Jahre gealtert. Zwar haben sie noch immer die selbe Lebensfreude, aber die ganze Sache hat sie sehr erschöpft. Ich hatte ja keine Ahnung, dass beide so gute Kämpfer sind. Mutter hat ungefähr die Hälfte ihres Gewichts verloren. Du wirst sie kaum wiedererkennen. Cremia leidet seit Romani’s Unglück unter leichtem Verfolgungswahn. Die Hälfte der Bewohner von Unruhstadt ist tot. Mutter hat etwas geahnt und den Postboten noch vor der Invasion nach Hyrule geschickt. Bist du ihm begegnet? Geht es ihm gut?“
„Er ist noch verrückter als zuvor.“, seufzte Link.
„Verstehe. Was von den anderen Völkern übrig ist, hat sich im Hinterland angesiedelt. Dieses Schutzschild – “, er deutete auf die Kuppel aus Licht, „Hält die Schattenbiester ab. Es erstreckt sich über ganz Ikana, also auch bis an die umliegenden Grenzen des Hinterlandes. Taya und ich konnten es rechtzeitig aktivieren, bevor sie den Notfalls-Bann durchbrechen konnten.“
„Der Maskenhändler hat gehofft, ihr würdet es schaffen.“
„Du hast ihn gesehen? Wie geht es ihm?“
„Nicht so gut. Er ist tot. Verhungert.“, Kafei’s Ausdruck wurde starr.
„Nein. Ist das – er hat es nicht – ? Woher weißt du dann – “, Link holte das Tagebuch hervor, schlug die Seiten auf und ließ Kafei lesen.
„Ich hab ihn in den Tod geschickt.“, jammerte Kafei leise und Link legte ihm die Hand auf die Wange.
„Du hast versucht, ihn zu retten.“
„Und hab ihn dadurch getötet – “
„Er hat sich selbst getötet, weil er zu feig war, weiterzugehen. Dort wäre er nur vorübergehend vom Zwielicht verschluckt worden, aber so – “
„Er hat mir vertraut – und – und ich hab ihn im Stich gelassen – “, schluchzte Kafei und Link zog ihn tröstend in seine Arme.
„Es ist nicht deine Schuld. Du konntest nicht wissen, dass die Uhr fällt.“, Kafei nickte und sah ihm direkt in die Augen. „Bist du – bist du schon wieder geschminkt?“, Kafei’s Augen waren schwarz umrandet und trugen eindeutig einen blutroten Lidschatten, der nach innen hin rosa zu schimmern schien.
„Und wenn schon.“, schniefte er.
„Ich hab nicht gesagt, dass ich was dagegen hab. Es passt dir.“
„Danke. An dir ist wirklich nichts falsch. Ich bin der durchgeknallte Irre von uns beiden. Aber ich danke dir, dass du mich trotz allem liebst, denn du tust es zudem mehr als perfekt. Ja, da war dieser Moment, in dem ich dich davon geschickt hab. Und es tut mir leid. Wir wissen beide, dass es richtig für die Welt, aber falsch für uns war. Ich stehe am Abgrund. Ich sehe keinen Ausweg mehr. Aber ich denke, du kannst mir das Leben retten. Du hast mir den wahren Wert meines Lebens gezeigt. Ich möchte wieder Träume haben, ohne zu wissen, dass sie nie wahr werden. Ich möchte wieder an Wunder glauben können. Ich habe Angst. Nimm sie mir. Ich weiß, dass du es kannst. Ich lege mein Schicksal in deine Hände.“
„Es fällt mir nicht weniger schwer, ohne dich zu sein. Andauernd muss ich alles geben, um anderen das Leben zu ermöglichen, wenn es auch mein eigenes kosten sollte. Ich sollte meine alte Identität zurücklassen, aber ich konnte dich nicht vergessen. Ich hab mir geschworen, dich nie zu vergessen. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich an diesen einen Tag, an dem ich mein Leben ein Leben nennen durfte, zurückgedacht hab. Du warst immer bei mir. Für mich selbst hab ich nicht weitergelebt, um andere zu retten; ich hab weitergelebt um dich wiederzusehen. Ich wollte, dass die Shiekah ihr Recht behalten. Und hier bin ich. Ich hatte einen Traum. Ich durfte ihn mit dem Wunsch, dass er wahr wird, in den Himmel schicken. Er ist wahr geworden. Noch am Abend des selben Tages. Kafei. Zünd eine Kerze an und denk ganz fest an einen Traum, von dem du willst, dass er in Erfüllung geht. Wünsch es dir von ganzem Herzen. Du wirst sehen, er geht in Erfüllung. Du darfst nur nicht vergessen, daran zu glauben. Am besten, du machst es an deinem Geburtstag, von dem ich weiß, dass er in drei Tagen ist. Oder lieg ich da falsch?“
„Ich hab dir nie gesagt, wann mein Geburtstag ist.“
„Ich kann denken und rechnen, weißt du? Denn ich weiß, dass in drei Tagen genau ein Monat nach dem Beginn des Karnevals ist. Dein Vater hat einst gesagt, ich zitiere, `Ein Monat noch. Dann trete ich zurück. Das war’s. Mein letzter Karneval.´, nicht? Wenn der Karneval aber nur eine Woche dauert, warum sollte er dann drei Wochen länger im Amt bleiben? Vielleicht bist zu deinem einundzwanzigsten Geburtstag? Oder hab ich das falsch gedeutet?“
„Du bist es wirklich wert.“, hauchte Kafei mit großen Augen. „Komm mit. Wir müssen ihm sagen, dass du das Rätsel geknackt hast.“
„Er – er hat das als Rätsel gemeint?“
„Ja.“
Kafei zog Link und Anju zu Epona und stieg auf, sich vor den Sattel setzend. Link kletterte hinter ihm in den Sattel und half Anju hinter seinen eigenen Rücken. Um Kafei schlang er seine Arme schon wesentlich lieber als um Vaati. Auch machte es ihm nichts aus, dass sich Anju an ihm auf die selbe Weise festkrallte. Er hatte nur ein bisschen Bedenken bezüglich Epona’s Belastbarkeit. Die Stute jedoch interessierte sich nicht dafür. Inzwischen schien ihr schon alles egal zu sein. Kafei nahm die Zügel in die Hand, tätschelte ihr sanft auf den Hals und sie stürmte in vollem Galopp in den Canyon, Vaati und Rim fassungslos zurücklassend.
„Das glaube ich nicht.“, raunte Vaati. „Das glaube ich einfach nicht.“
„Reg dich ab. Wir brauchen sie nicht.
„Was?“, Rim ging näher an ihn heran.
„Zerbrich dir nicht den Kopf über ihn. Du bist dir doch nicht einmal sicher, ob du ihn tatsächlich liebst, oder ob du nur in ihn vernarrt bist.“
„Hör auf damit, ja?“
„Ja, ich weiß, dass du das nicht gerne hörst, aber du kommst schon über ihn hinweg. Vergiss ihn.“
„Du sagst das so einfach.“
„Vaati. Auch ich hatte keine Chance bei ihm. Und ich bin sein bester Freund. Ich habe mich damit abgefunden. Er ist wie ein Bruder für mich. Der Rest ist verflogen und ich bin froh darüber.“
„Interessant.“
„Siehst du? Kafei verdreht einfach jedem den Kopf. Er ist ein Shiekah, hat eine wundervolle Persönlichkeit und ist zudem noch eine natürliche Schönheit. Es ist kein Kunststück, ihm zu verfallen. Link und Anju allerdings lieben ihn wirklich.“, Vaati ließ die Schultern hängen. „Was würdest du sagen, wenn ich dir sage, dass ich weiß, wer dir das geben kann, das du dir von Kafei erhoffst?“
„Ich würde sagen, du träumst. Es gibt niemanden, der auch nur ansatzweise etwas für mich empfindet, außer Hass oder Gleichgültigkeit.“
„Oh da liegst du sehr falsch. Du bist gemochter als du denkst. Auch bist du begehrter, als du denkst.“
„Ich glaube dir kein Wort.“
„Das solltest du aber. Wir haben einiges gemeinsam.“
„Zum Beispiel?“, er trat ganz nah an ihn heran.
„Ich weiß, warum du deine Haare so trägst.“, er schob das Büschel beiseite und küsste Vaati sanft auf zwei der vier langen Narben, die von einem Tier zu stammen schienen, und legte anschließend mit dem Daumen streichelnd seine Hand darauf. „Auch habe ich viel mit Kafei gemeinsam. Mit Ausnahme vielleicht, dass meine Frau nicht so tolerant ist wie seine. Aber dieses Risiko bist du wert.“
Diese Wärme – diese Sanftheit – diese unendliche scheinende Geborgenheit – Vaati ertrank regelrecht. Es machte ihm nichts aus, zu sterben. Er war schon öfters gestorben, seelisch und körperlich. Doch diese Art war – es war mehr ein dahintreiben, auf den Wogen eines ruhigen Flusses. Er hatte die Hoffnung schon lange aufgegeben, diesen Moment wieder zu erleben; zu Unrecht, wie er sich selbst nun dafür hasste. Es war falsch, Hoffnung aufzugeben. Das war der Grund, warum seine Widersacher stets überlebt und gesiegt hatten. Sie hatten Hoffnung, die sie nicht aufgaben. Hoffnung, ja, das war es, das Vaati nie wirklich gehabt hatte. Und nun, da er von diesem schier unendlichen Glück erfüllt wurde, wusste er, dass er hoffen konnte. Er konnte hoffen, nicht nur in diesem Augenblick, sondern auch in Zukunft geliebt zu werden.
~o~0~O~0~o~
Dieses Diadem gehörte einst Kafei's leiblicher Mutter Ajrini. Um seine Liebe zu ihr zu zeigen, hat er angefangen, es recht regelmäßig zu tragen.
Shiekah-Auge, Ikana-Emblem ©Nintendo
Model: Sandra F. Hammer
Schmuckstück, Idee, Photos, Arrangement, Ajrini: ©Sandra F. Hammer, 2010
Material: Messing, Decoglas
Ich habe beschlossen es einfach hinzunehmen und das Desaster zu veröffentlichen, das mit passiert ist, während ich das Diadem gemacht habe.
Als ich schon fast fertig war, war ich dumm genug, es zu polieren zu versuchen. Eines der Dreiecke des Shiekah-Auges hat sich in der rotierenden Bürste verfangen. Ich konne sie gerade noch
abfangen, aber trotzdem habe ich - nun ja - ich hab einen wahnsinns wütenden Schrei rausgelassen. Jeder in der Werkstatt hat gedacht, ich hätte mich verletzt. Zum Glück nicht. Aber das Diadem war
ein totales Kuddelmuddel, die Dreiecke und ein paar Ösen verschollen(Ich habe sie noch immer nicht gefunden, obwohl ich etwa 10 Helfer beim Suchen hatte). Die Reproduktion der Ringe fiel
weg, da ich genug hatte. Aber die Dreiecke waren schon beim ersten Mal eine Herausforderung gewesen. Und ein paar andere Teile waren auch abgerissen.
Das Diadem hat mich 5 gekostet. 0.2sek. oder so waren genug, um es zu ruinieren. Trotzdem konnte ich es in ca. 3h + 1 zum Fassen des Glases, wiederherstellen.
BITTE NEHMT EUCH EIN BEISPIEL DARAN UND PASST AUF WAS UND WIE IHR POLIERT!!!!!
Hier ist das Bild wie es ausgesehen hat als ich es endlich vom Polierrad herunter hatte:
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